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Kölsch: Gleich dreifach präsent

Die Jürgen Kölsch GmbH mit Sitz im Heimertingen ist seit bald vier Jahrzehnten spezialisiert auf das Thema Aufbereitungstechnik. Kölsch ist längst Stammgast auf der IFAT und wird dieses Jahr als Co-Aussteller bei Pronar (Stand FN. 808/2) und Zemmler (Stand FN. 709/10) präsent sein – und auf der Demofläche des VDMA. Und schließlich: Ein Interview mit Sean McCusker!

Sowohl das polnische Unternehmen Pronar als auch der deutsche Hersteller Zemmler werden durch Kölsch exklusiv im gesamten süddeutschen Raum vertreten. Der Service umfasst unter anderem die Beratung, Instandhaltung und Instandsetzung, den Service und die Ersatzteilversorgung. Praktisch das gesamte Programm steht auch zur Miete oder per Leasing zur Verfügung, hinzu kommt ein breites Angebot an Gebrauchtmaschinen. Der Hersteller Pronar ist ein stiller Riese am Markt. Gegründet vor 35 Jahren, zunächst als Serviceunternehmen sowie als Lieferant für landwirtschaftliches Gerät tätig, hat sich das polnische Unternehmen längst auch zum Konstrukteur und Hersteller exzellenter Kommunal- und Recyclingmaschinen gemausert. An 11 hochmodernen Fertigungsstandorten arbeiten heute über 3.000 Mitarbeiter. Die Zemmler Siebanlagen GmbH ist ein deutscher Hersteller von Doppeltrommel-Siebanlagen, seit dem Jahr 2000 aktiv und seit 2008 Konstrukteur und Hersteller eigener Maschinen. Charakteristisch für die Zemmler Siebe ist die Doppeltrommel-Technologie. Die innere Trommel dient als Entlastungstrommel, die äußere kann mit den unterschiedlichsten, auch vergleichsweise feinen Siebbelägen bespannt, selbst extrem feine Trennschnitte darstellen. Zemmler Trommelsiebe können in einem Arbeitsgang drei Fraktionen ausgeben.

 

Die Maschinen am Pronar Stand FN. 808/2

Präsentiert werden ein hochmoderner, kompakter Zerkleinerer mit der Typenbezeichnung Pronar PRO.S1, weiterhin vier langsam laufende Zerkleinerer, mit der Kennung „MRW“ (MRW 2.65g, MRW 1.300g MRW 2.1010), zwei Trommelsiebanlagen (radmobil: MPB 20.55 hybrid und raupenmobil: MPB 20.55gh EX) und zwei raupenmobile Haldenförderbänder mit der Kennung MPT 31/1g dual power und MPT 24g HD.

 

Die Maschinen am Zemmler Stand FN. 709/10 und auf der Demofläche des VDMA

Zemmler wird drei Maschinen am eigenen Stand ausstellen, eine weitere auf der Demofläche des VDMA Standes. Alle Exponate tragen die Typenbezeichnung MS, ein Kürzel für mobile Trommelsiebanlagen (am Stand: MS3200 und MS5200). Auf der „Crushing Zone“-Demofläche des VDMA ist Zemmler mit der MS4200 vertreten. Kölsch stellt hier zudem einen Prallbrecher von Rubble Master aus, den RM100GO! mit der Nachsiebeinheit MS105GO! mit integriertem Windsichter.

 

Pronar auf der IFAT 2023
Die spannendste Neuheit, die Pronar und Kölsch auf der IFAT zeigen werden, ist sicherlich der brandneue Zweiwellenbrecher Pronar PRO.S1. Bei Redaktionsschluss waren die technischen Daten des Zerkleinerers noch nicht verfügbar. Er soll jedoch so kompakt sein, dass er für den Transport in einen Container verladen werden kann. Er zeichnet sich zudem durch eine Vielzahl an Optimierungen aus, die ihn von ähnlichen Maschinen seiner Art unterscheiden. Die Anlage ist ausgestattet mit verstärktem Hauptrahmen und verstärkter Brechkammer. Die Wellen sind robotergeschweißt, dies garantiert eine kontinuierliche Qualität. Vier Innenwände des Arbeitsraumes sind mit einer Hardox-Auskleidung versehen. Standardmäßig kommt die Maschine mit einem Raupenfahrwerk und einem Hooklift-Containerrahmen. Wer mehr wissen will, ist am Pronar Stand FN. 808/2 jederzeit herzlich willkommen.

 

Pronar MRW 2.65g – Flexibler, raupenmobiler Zerkleinerer
Dieser, mit zwei Walzen ausgestattete, langsam laufende Zerkleinerer ist gut für bis zu 80 t Materialdurchsatz pro Stunde, bei einer Aufgaben-Stückgröße von bis zu 100 mm. Der Aufgabetrichter fasst bis zu 4 m3 an Material, das dank Load-Sensing-Automatik reibungslos und effizient verarbeitet wird. So bleibt der Kraftstoffverbrauch niedrig und die 175 kW des Volvo-Penta-Motors der Stufe V werden nie über Gebühr beansprucht. Verschiedene, leicht auszutauschende Wellen stehen zur Verfügung und ermöglichen die optimale Anpassung an das Aufgabematerial.
Das Hakenliftfahrgestell in Verbindung mit dem Raupenfahrwerk erleichtern das Verladen. Die auf der IFAT gezeigte Maschine verfügt über einen hydraulischen Trichter.

 

Pronar MRW 1.300g – Allesfresser mit hohem Durchsatz

Typisch für Pronar ist auch bei diesem, langsam laufenden Vorzerkleinerer die vorbildliche Energieeffizienz in Verbindung mit höchster Einsatzflexibilität. Diverse Schneidmesser stehen zur Verfügung, deren Austausch einfach und mit handelsüblichem Werkzeug vorgenommen werden kann. Pro Stunde ist dieser Zerkleinerer in der Lage, im Idealfall bis zu 370 t Sperrmüll zu verarbeiten. Andere typische Aufgaben sind Grünabfälle, Biomasse, Holz, Kunststoff, Papierabfall oder Folien und Kleinschrott. Standardmäßig verfügt der MRW1.300g über einen elektrischen Rückwärtseinzug, eine hochklappbare Gegenschneide und ein automatisches Reinigungssystem für den Motorkühler.

 

Pronar MRW 2.1010 – Das Leistungswunder mit dem Cat Motor

Leistungsreserven satt bietet in diesem langsam laufenden Vorzerkleinerer der Cat Motor, zertifiziert nach Stufe V, mit 16,1 l Hubraum und einer Leistung von 585 kW. Das qualifiziert den MRW 2.1010 auch für die Verarbeitung von Problemmaterialien, die er in außerordentlich gleichmäßiger Korngröße ausgibt. Sein Gesamtgewicht liegt bei etwa 44 t, ein Ausdruck seiner äußerst robusten Bauweise. Wie für Pronar typisch, sind auch bei MRW 2.1010 alle relevanten Wartungselemente hervorragend zugänglich.

 

Pronar MPB 20.55 hybrid – Trommelsiebanlage, erstmals mit Hybridantrieb

Hybridantriebe sind in aller Munde, aber noch längst nicht für alle Maschinen in der Aufbereitung verfügbar. Pronar geht hier mit gutem Beispiel voran, die radmobile Trommelsiebanlage MPB 20.55 hybrid ist eine weitere Messepremiere.
Verbaut wird hier ein dieselelektrischer Antrieb, bestehend aus einem leistungsstarken 80 kVA-Dieselaggregat, angetrieben von einem John Deere 55 kW Stufe V Dieselmotor. Die Aufgabengröße liegt bei bis zu 100 mm, der Durchsatz beläuft sich, optimale Bedingungen vorausgesetzt, auf bis zu 100 t/h.
Die Messemaschine auf der IFAT verfügt über ein Reinigungssystem für den Motorkühler, der Abweisrost ist hydraulisch klappbar, vor Überladung schützt ein Drucksensor in der Bunkerautomatik. Bequem und elegant: Die Bedienung mittels Funkfernsteuerung.

 

Pronar MPB 20.55gh EX – mit „EX“-trem verlängertem Trichter!

Mit Raupenfahrwerk – aber ohne Hybrid-Option – ist das zweite große Trommelsieb, das Pronar und Kölsch auf der IFAT zeigen werden. Das „EX“ im Namen steht für einen neuen, auf 7,5 m3 Füllvolumen verlängerten Aufgabetrichter. Denn immer häufiger werden Radlader mit dem entsprechend Materialumsatz zur Beschickung von Trommelsiebanlagen eingesetzt. Dank des EX-Trichters können bei dieser Pronar Anlage auch übergroße Radlader-Schaufeln zum Einsatz kommen – nicht zuletzt bei leichterem Aufgabematerial ein massiver Zeitgewinn.

 

Pronar MPT 30/1g dual power und Pronar MPT 24g HD
30 m beziehungsweise 24 m Bandlänge und eine maximale Abwurfhöhe von 13 m bzw. 10,6 m definieren diese Pronar Förderbänder. Flexibilität gewährleistet die mögliche Montage unterschiedlicher Trichteraufsätze. Standardmäßig sind sie mit Cat Dieselmotoren ausgestattet.

 

Zemmler MS3200 – Bewährt und bestens ausgestattet

Kompakte Abmessungen bei enormem Durchsatz und die bewährte Zemmler Doppeltrommel-Technologie zeichnen diese Anlage aus. Bei einem Gesamtgewicht von unter 8 t ist diese Siebtrommel gut für einen Durchsatz von bis zu 60 m3/h, verdaut werden dabei Aufgabengrößen von bis zu 200 mm. Optional treibt ein 12,7 kW starkes Diesel-Antriebsaggregat einen Generator mit einer Leistungsabgabe von 16,5 kVA an. Die auf der IFAT gezeigte MS3200 ist besonders umfassend ausgestattet, unter anderem mit einem verschleißgeschützten Aufgabetrichter, einem Aufsteckring für eine dritte Fraktion, einem Profigurt für Bandaufgeber und dem optionalen Heckband für die Grobfraktion.

 

Zemmler MS4200 – Doppeltrommel für hohe Ansprüche

Durch die Zemmler Doppeltrommel-Technologie, die reichlich Trommelfläche bereitstellt (hier insgesamt ca. 32 qm), sind bei der MS4200 präzise Trennschnitte, Wirtschaftlichkeit und hoher Durchsatz garantiert. Die Leistung ist großzügig bemessen – dafür sorgt ein dieselelektrisches Antriebskonzept, basierend auf einen 74,5 kW starken Cat Dieselmotor der Stufe V. Pro Stunde sind bis zu 120 m3 Durchsatz möglich, die maximale Aufgabegröße liegt bei 250 mm.
Die IFAT Messemaschine weist über 20 Ausstattungsoptionen auf, vom Pre-Cleaner für das Aufgabematerial über den Wendelüfter für den Hydraulikölkühler bis zum hydraulisch angetriebenen Kompressor. Die Maschine wird auf dem Demostand des VDMA zu besichtigen sein.

 

Zemmler MS5200 – Fünf Meter Doppel-Trommel in Bestform

Beeindruckende 150 m3 pro Stunde schleust diese Siebtrommel durch eine Gesamt-Siebfläche von 47 m2, die dank Doppeltrommel nonstop im Einsatz sind. Auf der IFAT wird das diesel-hydraulische Antriebskonzept verbaut sein, wahlweise können aber auch ein hydraulischer oder elektrischer Antrieb geordert werden. In jedem Fall ist eine optimale Synchronisation zwischen der Trommelumdrehung und den Austragsbändern gewährleistet. Ein energiesparender „ecoMode“ minimert den Verbrauch und verlängert das autarke Arbeiten. Auch diese Maschine ist bestens ausgestattet und sollte, allein aufgrund ihrer technischen Einzigartigkeit, einen Besuch bei Zemmler und KÖLSCH wert sein: Stand FN. 709/10.

 

Interview mit dem Geschäftsführer der Jürgen Kölsch GmbH, Sean McCusker
„Wir investieren jetzt in die Zukunft.“

 

Frage: KÖLSCH kommt aus der mobilen Aufbereitung mineralischer Baustoffe.
Neu hinzugekommen sind Lösungen für die Naß- und Modularaufbereitung sowie Umwelttechnik. Neuerdings ist die Zemmler Siebanlagen GmbH ihr Lieferpartner,
seit 2018 auch Pronar. Beide Hersteller sind stark in Recycling, Umwelttechnik und Abfallentsorgung. Was erwarten Sie sich von diesem Marktsegment?

Sean McCusker:  Einen stetigen Bedarf. Recycling und Entsorgung müssen ja täglich bewältigt werden. Wir wollen es aber nicht übertreiben, wir gehen da step-by-step rein. Mineralische Baustoffe sind ein Standbein, derzeit arbeiten wir intensiv an großen Projekten. Recycling und Abfall sind sozusagen unser drittes Standbein.

Frage: Zemmler ist Hersteller von Trommelsiebanlagen auch für Pronar.
Beide sind im KÖLSCH Programm. Sehen Sie da keine Überschneidungen? 



Sean McCusker:  Zemmler setzt auf die Doppeltrommel-Technologie, das bringt bestimmten Kunden bei bestimmten Aufgaben erhebliche Vorteile. Die innere Trommel ist eine Entlastungstrommel und ermöglicht der äußeren Trommel die feinstmögliche Absiebung, weil hier gespannte Siebe eingesetzt werden können. Das ist ein Nischenmarkt und er steht als solcher nicht in Konkurrenz zu unserem weiteren Angebot.

Frage: Sie werden auf der IFAT sowohl auf dem Zemmler-, wie auch auf dem Pronar-Stand vertreten sein. Wird KÖLSCH über die gesamte Messe an beiden Ständen präsent sein?

Sean McCusker: Auf beiden Ständen werden sich ständig auch KÖLSCH Ansprechpartner aufhalten, zumindest ist das so geplant.
Wir sind übrigens auch am VDMA Demostand.

Frage:
Sind für dieses Jahr weitere Messe-Aktivitäten in Vorbereitung?  
Sean McCusker: Wir werden auf der Gala-Bau in Nürnberg vertreten sein und haben einen weiteren Auftritt im Rahmen einer Open-House-Veranstaltung bei einem Kunden in Planung. Details dazu werden wir noch kommunizieren.

Frage: Im Bereich der Baumaschinen ist derzeit ein Rückgang der Nachfrage festzustellen. Spüren Sie auch etwas davon, gilt das auch in Bezug auf Maschinen für die Aufbereitung?   

Sean McCusker: Die Stimmung ist angespannt und die Zinsen haben bekanntlich auch kräftig angezogen. Es werden derzeit viele Investitionen aufgeschoben. Aber irgendwann wird sich dieser Investitionsstau entladen. Und: Abfall-Management und Recycling sind, wie schon gesagt, Aufgaben, die sich permanent stellen. Aktuell verzeichnen wir ein florierendes Projektgeschäft. Nicht zuletzt deswegen investieren wir jetzt in gute neue Leute. So haben wir das immer gemacht.
Wir reinvestieren dann, wenn es eng wird.    

Herr McCusker, wir danken für das Gespräch!

 

www.koelsch.com

Foto: Kölsch

 

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